Warum liebst du, wen du liebst?
Wenn ich an meine eigene Partner- und Datinggeschichte denke, muss ich ganz klar sagen, dass ich häufig mit Männern zusammen war oder sie haben wollte, damit die Person mich liebt. Oder zumindest haben will. Dafür habe ich mich in die absurdesten Situationen gebracht und habe teilweise richtig gebettelt. Einem Typen, den ich eigentlich nicht besonders angenehm fand, der aber wirklich toll aussah, habe ich eine George Michael-CD mit kryptischen Anweisungen geschickt, aus denen er sich eine Liebesbotschaft zusammenstellen konnte. Können hätte, sollte ich vielleicht sagen. Denn ich bin sicher, dass er sich die Mühe nicht gemacht hat – zum Glück. Ich war nämlich nicht in ihn verliebt, sondern verliebt in das Verliebtsein. Und das ist ein riesiger Unterschied.
Wenn wir ein geringes Selbstwertgefühl haben, dann tun wir alles, um diesen Mangel irgendwie auszugleichen. Eine praktische Methode dafür ist es, sich jemanden ins Leben zu holen, der als so etwas wie ein persönlicher Cheerleader funktioniert – oder wenigstens, von dem man glaubt, er sei einer. Darum passiert es auch so häufig, dass man sich in Menschen scheinbar unsterblich verknallt, von denen man relativ wenig weiß und die bei genauerer Betrachtung gar nicht passen.
Wie du feststellen kannst, ob du die Person meinst oder du von der Person gewollt werden willst? Ganz einfach!
Stell dir die Frage aller Fragen: Was zieht mich an dieser Person an?
Entspricht die Wertevorstellung der Person den meinen?
Will ich die Person wirklich oder will ich gewollt werden (think again!)
Hat die Person meine Bedürfnisse im Blick?
Kann ich annehmen, dass die Person Zeit für sich beansprucht?
Gerade ich in Panik, wenn die Person sich nicht meldet?
Was wäre, wenn die Person mich nicht will – verfalle ich in „Ach, so toll/interessant etc. war der Mensch eh nicht“?
Oder trauere ich tatsächlich?
Wenn ja, worüber trauere ich? Dass ich nicht gewollt werde? Dass ich keine Zeit mit diesem Menschen verbringen darf?
Hier liegt der Zauber darin, wirklich ehrlich mit sich zu sein. Wenn du dich beim Selbstbetrug erwischt, schreib dir auf, woran du gemerkt hast, dass du nicht ehrlich zu dir warst. Und probier es nochmal! Keine Sorge! Du bist liebenswert! Du wirst jemanden treffen, der dich genau so wertschätzt, wie du bist!
Aber es kann kein x-beliebiger sein. Eine Partnerschaft aus traumabedingter Bedürftigkeit aufzubauen ist in etwa so, als würde man versuchen, in der Wüste Arizonas einen Eisstand zu betreiben. Diese Beziehungen haben keine Substanz und müssen meist mit riesiger Kraftanstrengung zusammengehalten werden. Du sollst aber ein Leben leben, in dem du auf jeder Ebene Ja zu dir sagst. Und nicht nur vielleicht.
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Wir sehen uns da!